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Um der kalten Jahreszeit zu entfliehen buchen wir kurz entschlossen eine Flugreise
Nach Almeria. Wir sehen für uns die Möglichkeit eine Wanderung in der nicht weit von Almeria
liegenden Sierra Nevada zu unternehmen. Bei den Vorbereitungen mussten wir feststellen,
dass es nicht so einfach ist Informationsmaterial für das Gebiet zu bekommen.
Wir packen unsere Ausrüstungen für mindestens eine einwöchige Trekkingtour zusammen.
Ein nicht eingeplantes Problem erwartet uns am Flughafen, ich darf meinen Benzinkocher
nicht mitnehmen. Meiner Benzinflasche ist leer, aber der Kocher verrußt. Man sollte halt
vorher den Kocher in einen fast neuen Zustand bringen. Wir machen uns sorgen da unsere
Verpflegung und Planung auf das Vorhandensein eines Kochers aufbaut. Der Flug ist gut und
wir sehen bei der Landung die schneebedeckten Berge der Sierra Nevada.
Da es nun schon
abends ist, fahren wir mit den Bus nach La Garrota auf den Campingplatz, der etwa sieben
Kilometer hinter Almeria liegt.
Am nächsten Tag versuchen wir in Almeria Kartenmaterial zu bekommen.
Leider haben die zwei Buchläden die man uns empfiehlt keine Karten vom geplanten Gebiet.
Aus Informationen die wir aus einen Wanderführer hatten wussten wir das man von Trevelez
( dem am höchsten gelegenen Dorf Spaniens) aus, eine Wanderung zu den sieben Seen
unternehmen kann.
Wir suchen uns eine Busverbindung nach Alcutar aus. In Berja haben wir mehrere Stunden
Aufenthalt, wir versuchen es mit trampen. Da es um die Mittagszeit ist und in Spanien
ausgiebig Siesta gemacht wird, kommen kaum Autos vorbei und von den wenigen hält keines
an. Es ist nun schon abend, als wir nach Alcutar weiter fahren. Die Straße führt an vielen
verlassenen Gehöften vorbei, die Landflucht ist in Andalusien sehr groß. Langsam wird die
Natur auch grüner und man sieht die ersten wasserführenden Bäche.
In Alcutar angekommen ist es schon dunkel, wir laufen in Richtung Trevelez und sehen uns
nach einer Zeltmöglichkeit um. Schon fast in Juviles angekommen findet sich ein geeigneten
Platz.
Am nächsten Morgen gehen wir nach Juviles. Dort beginnt ein ausgeschilderter
Wanderweg nach Trevelez.
Der Weg steigt steil an, um uns herum ist eine herrliche Blütenpracht. Es sind nicht mehr die
ausgedörrten Berghänge, die wir von Almeria nach Berja sahen. Der Weg ist schlecht
markiert und schließlich verlieren wir ihn oberhalb an einer Brandschneise. Wir laufen nach
Gefühl weiter und sehen schon bald von weitem die weißen Häuser von Trevelez. Weiter
geht es an einem Wasserkanal entlang und dann an Terrassenfelder vorbei abwärts.
Auf dem Campingplatz in Trevelez bekommen wir eine Generalkarte und sehr gute
Informationen über das Gebiet, so erfahren wir, dass auf der Nordseite der Serra Nevada noch
eine geschlossene Schneedecke liegt.
Am nächsten Tag stehen wir früh auf, und machen uns
auf den Weg zu den sieben Seen. Wir laufen durch Trevelez und suchen das Hotel La Fragua wo der Weg beginnt.
Trevelez ist ein schöner Ort, der noch viele alte Häuser hat. Unterwegs begegnet uns ein Bauer der mit dem Maultier den Mist aus seinem unterm Haus liegenden
Stall schafft um ihn schließlich als Dünger auf sein Feld zu bringen.
In vielen Dachböden sieht man den für die Gegend typischen Luft getrockneten Schinken hängen.
Der Ort ist gemütlich und lädt eigentlich zum längeren Verweilen ein. Aber wir füllen unsere Wasserflaschen und beginnen hinter dem Hotel unseren Aufstieg. Noch weit ziehen sich die Häuser von Trevelez.
Der Weg windet sich am Bergkamm entlang nach oben, zum Teil ist er
gekennzeichnet.
Es ist Nachmittag und der Weg führt uns durch eine Waldschonung, an deren Ende die Reste
eines Gehöfts stehen der Cortija de la Campinnela. Mit seiner Lage in 2500 Meter Höhe
gehörte es zu den höchstgelegenen in der ganzen Sierra Nevada. Hier bauen wir unser Zelt
auf, finden zum Glück etwas Holz.
Das Abendbrot und ein heißer Tee sind damit gesichert.
Der nächste Morgen begrüßt uns mit Sonnenschein. Wir lassen den größten Teil des Gepäcks
im Zelt und folgen dem Pfad der sich zu den Sieben Seen hinauf schlängelt, die in dieser
Jahreszeit noch alle unter einer Eisdecke liegen.
Vor den Seen biegen wir nach links und steigen zum
Berg Mulhacen 3479 m hinauf. Oben angekommen haben wir eine herrliche Aussicht, die
Nordwestseite liegt tatsächlich unter einer geschlossenen Schneedecke. Auf den Rückweg
begegnen uns Steinböcke die wenig Scheu zeigen und uns mit ihren großen
Hörnern imponieren.
Durch die Karte wissen wir, dass es am Ende des Tals einen Pass gibt
„ Puerto de Trevelez “ den wir erreichen wollen.
Wir orientieren uns am nächsten Tag an einem Wasserkanal. Solche Kanäle sieht man in
Spanien oft Sie bilden ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem.
Immer am Hang entlang dem Kanal folgend nähern wir uns dem Ende des Tals.
Vor uns öffnet sich nun ein Seitental. Auf der anderen Seite sieht man oberhalb einen Kanal
und eine Umzäunung. Wir überlegen ob wir das Seitental umlaufen oder absteigen, um auf
die andere Seite zu gelangen. Schließlich umlaufen wir es, aber es öffnet sich ein weiteres
Tal. Da es zu viel Mühe macht, vielleicht noch weitere kommende Seitentäler zu umgehen,
steigen wir nun doch ab.
Der Hang ist nicht zu steil, man muss mehrere kleine Schneefelder und ein Bach überqueren.
In der Talsohle angekommen steigen wir den steilen Hang hinauf bis zur Einzäunung. Dort
bietet sich eine phantastische Zeltmöglichkeit Der Ausblick ist großartig.
Am nächsten Tag verwirklichen wir unser Vorhaben, wir laufen das Haupttal weiter hinauf in Richtung „ Puerto de Trevelez “. Wir treffen auf die ersten größeren Schneefelder. Oben auf dem Sattel angekommen bei etwa 2700 Meter können wir in die Ebene schauen. Da unser weiteres Ziehl
die Stadt Granada ist, steigen wir links (nordwestlich ) weiter zum Berg Picon de Jeres 3088m auf. Der Aufstieg ist allmählich und mit weniger Schnee bedeckt als wir erwartete. Links sehen wir das schneebedeckte Massiv mit seinen höchsten Gipfeln.
Ein direktes Absteigen in nordwestlicher Richtung wäre uns nie möglich gewesen. Es hätte uns an Erfahrungen und Ausrüstung gefehlt. Mit unserer Wanderung haben wir das steil abfallende Massiv umgangen.
Wir steigen allmählich ab bis auf der linken Seite ein lang gestrecktes Tal ( westlich ) in Sicht kommt, in dem der Fluss Rio Maitena entspringt.
Der Abstieg in das Tal ist etwas schwierig und anstrengend. Auf der rechten Seite des Hangs laufen wir weiter mal Berg auf mal Berg ab den Gestrüpp und Hindernissen ausweichend.
Plötzlich begegnen uns frei laufende Jungstiere.
Es wird langsam dunkel und wir wollen das Gebiet noch durchqueren, aber hoffnungslos es
begegnen uns immer mehr von den schwarzen Tieren, die sich aber zum Glück als sehr scheu
erweisen. Schließlich zelten wir doch auf ihrer Weide. Am nächsten Tag laufen wir weiter das
Tal hinab. Es ist wunderschön, leider von den Stieren in Mitleidenschaft gezogen.
Mittlerweile begegnen uns ganze Herden, aber wir wissen jetzt, das sie von Natur aus
friedlich sind. Ihre elegante Gangart ist beeindruckend.
Vor uns wird das Tal flacher und wir stoßen auf eine Schotterstraße auf der wir nach links gehen. Noch ein mal muss ein Aufstieg
bewältigt werden und dann geht es oberhalb mehrerer Seitentäler entlang bis zum Ort Guejan- Sierra.
Im Ort gehen wir auf den Campingplatz. Von dort kann man mit dem Bus in 20 Minuten nach Granada fahren. Die Stadt ist sehr sehenswert, mit seinen
Araber Viertel und der Alhambra dem Sitz des letzten Sultan auf spanischen Boden.