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Trekking mit Rucksack und Zelt auf Gran Canaria

Auf Gran Canaria ist Trekking mit Zelt gut durchführbar.

Ich bin nun schon das dritte Mal auf der Insel mit dem Zelt unterwegs.
Bloß nicht auf ausgeschildertem Privatgebiet (coto privado de caza) zelten. Ich habe schon mal eine Anzeige bekommen. Die Folge war eine einstündige Befragung und Protokollierung mit Hilfe eines Dolmetschers per Handy. Ich hatte Glück, konnte die Nacht dortbleiben und musste auch keine Strafe bezahlen.
Offiziell ist das freie Zelten nicht erlaubt, wird aber von den Behörden toleriert.

Meine Route verlief diesmal von Teror über Valleseco, Fontanales, Artenara zu dem Gipfel Altavista weiter über Cruz de Tejeta zum Dorf La Culata. Von dort ging es zum Cruz de Timagata, Gruz Grande, Pio de las Nieves nach Ingenio.


Der Ort Terror In den letzten Jahren sind eine Menge gut ausgeschilderte Wanderwege entstanden. Es gibt auch viele Campingplätze die einen kostenlos zur Verfügung stehen. Ich bin mit dem Bus vom Flughafen nach Las Palmas und von dort weiter nach Terror gefahren. Der Ort Terror ist ein hübsches Städtchen. Um zu dem Wanderweg nach Artenara zu gelangen, geht man aus dem Busbahnhof kommend rechts die Straße hinauf bis zu einer Kreuzung. Man läuft die Straße in Richtung Valleseco nach 60m kommt auf der rechten Seite eine Gasse die man hinauf geht. In etwa 15 Minuten erreicht man wieder die Straße nach Valleseco, etwa 200m nach rechts beginnt der ausgeschilderte Wanderweg nach La Laguna und Artenara. Der Weg führt an einem Sportplatz vorbei zu einer Wegkreuzung mit Vielen ausgeschilderten Wegen z.B. Barrancas La Virgen, La Laguna, Artenara. (Google Maps 28.062627,-15.565742)
Ich suche eine Möglichkeit zum Zelten und laufe in Richtung La Laguna. La Laguna ist ein eingezäunter Landschaftspark, am Wochenende hat dort auch ein Kiosk geöffnet. Ich laufe immer an der Umzäunung entlang bis ich oberhalb eine Waldlichtung sehe. Ich kann dort ausgezeichnet zelten. (Google Maps 28.067512,-15.564205)

Nach Artenara geht es weiter am Ort Valleseco vorbei zum Ort Fontanales. Möchte man zum Ort Valleseco, um eventuell in der dortigen Bar ein Kaffee trinken oder etwas essen, muss man an der Wegkreuzung, wo der Weg rechts nach Artenara geht, weiter gerade auslaufen. Nach 50 Metern sieht man links oberhalb eine Gaststätte. Auf einem Feldweg gelangt man nach oben. Ich bin in Fontanales und genieße den schönen Tag, halte mich eine Weile in der Bar Cachorrus auf und laufe dann noch 2,5 Stunden in Richtung Artenara und zelte. (Google Maps 28.042433, -15.627976)

Am Morgen geht es weiter an Las Abejas vorbei. Um 11 Uhr erreiche ich Artenara. Bar DiazAm Ortsanfang ist eine öffentliche Toilette, wo ich mich frisch mache. Preiswert und gut essen kann man in der Bar Diaz. Weiter wandere ich den ausgeschilderten Weg nach Acusa und Agaete. Auf den Weg zum Gipfel Altavista
Es geht einen Berg hinauf und dann steil hinunter zur Straße GC-216 in etwa 2 Stunden teilt sich der Weg. Ein Weg geht weiter nach Acusa der andere geht auf den Berg Altavista 1376m. Möchte man hier nach Agaete ist Umsicht geboten. Die beiden Wege laufen fast parallel und es ist schnell passiert, dass man versehentlich auf den anderen Weg kommt. Von dem Berg Altavista hat man eine fantastische Aussicht. Etwa 1km vor dem Gipfel schlage ich auf dem Wanderweg mein Zelt auf.

Blick vom Höhlendorf Acusa Früh morgens, laufe ich auf demselben Weg bis zur Weggabelung nach Acusa und besuche das Höhlendorf. Da ich nicht auf der Straße zurück laufen möchte, nehme ich den gleichen Weg bis oberhalb von Artenara. Es wird dunkel und ich baue mein Zelt im Wald auf. (Google Maps 28.020527 -15.658376)

blick zum Rogue Bentayga Heute führt mich meine erste Etappe oberhalb der Caldera an Wohnhöhlen vorbei bis zu Tejeda de Cruz (Kreuz des Tejeda). Den weiteren Wegverlauf kann ich nur schwer finden. Er befindet sich genau gegenüber dem Steinkreuz. Der Wegweiser liegt neben aufgestellten Stühlen die zu einer Bar gehören. (Google Maps 28.005679,-15.599656) Ohne größere Steigung verläuft der Weg oberhalb der Caldera weiter, bis ich schließlich zu den neuen Campingplatz Corral de los Juncos komme (Google Maps 27.974354,-15.589221). Der Campingplatz hat eine sehr gute Sanitäre Einrichtung.

Heute ist es klar und Sonnenschein pur. Ich laufe runter zum Stausee Los Hornos und steige zum Roque Nublo hinauf. Die Aussicht ist fantastisch, ich folge der Ausschilderung zum Ort La Culata. In La Culata kann ich in der einzigen offenen Bar noch Lebensmittel kaufen. Es ist 15 Uhr und die Bar schließt. Etwa 100m weiter beginnt der Weg nach Cruz de Timagada. Der Aufstieg ist gemächlich, nach 2,5 Stunden bin ich am Timagada. Man hat dort einen gepflasterten Platz errichtet und vor allem einen Wasserhahn mit Trinkwasser. Also der ideale Platz zum Zelten.

oberhalb von San Bartolomé Ich mache einen Abstecher zum Rougue Bentayga. Oben sieht man eine alte Opferstelle der Uhreinwohner. Drei Stunden später bin ich wieder am Cruz de Timagada. Weiter geht es zum Degollada del Aservador. Es ist 15 Uhr und ich fahre mit dem Bus nach Cruz de Grande. Ich möchte eine Rundtour über den Stausee- Soria laufen. Vor zwei Jahren bin ich schon einmal den Weg gegangen und dann weiter über das Tauro-Gebirge nach Poerto de Morgan, eine sehr zu empfehlende Tour.
Der alte Forstweg ist verbreitert wurden bzw. noch im Bau. Ich verlasse mich auf die Ausschilderung und orientiere mich nicht richtig nach meiner Karte. Das unvermeidliche passiert, ich bin mir sicher den Abzweig verpasst zu haben. Da es bald dunkel wird, halte ich nach einer Zeltmöglichkeit Ausschau. Das erste Mal in diesem Urlaub finde ich keinen Platz zum Zelten. Ich laufe nun schon eine ganze Weile die Forststraße. Als ich links am Wegrand einen aufgeschichteten Steinhaufen sehe, der einen Weg markiert, folge ich ihm. Er führt mich nach oben und ich erreiche einen der schönsten Zeltplätze auf Gran Canaria. Ich merke, dass ich nun oberhalb von San Bartolomé de Tirajana bin. (Google Maps 27.912932,-15.588154)

Blick in Richtung Artenara Blick vom Degollada de los Hornos Auf dem von Degollada de los Hornos Ich erlebe einen herrlichen Sonnenaufgang und steige nach San Bartolomé ab. Es ist 12 Uhr und ich nehme den Bus nach Cruz de Grande. Dann laufe ich den ausgeschilderten Weg nach Degollada de los Hornos. Es ist ein steiler gepflasterter Weg, der in Serpentinen nach oben führt. Nun sind 2 Stunden vergangen und ich befinde mich auf der Hochebene. Weiter geht es nun ohne große Anstrengungen. Sehenswerte Abstecher mit fantastischen Aussichten kann man auf der linken Seite unternehmen.
Eine weitere halbe Stunde und ich sehe links einen Weg, der mit Steinhaufen markiert ist. Er führt mich nach 200m an einen Felsendurchbruch. Von hier hat man eine zauberhafte Aussicht. Ich laufe wieder zum Hauptweg zurück. Von hier geht es bergab bis zur Straße GC600. Ich möchte zum Campingplatz Corral de los Juncos, doch ich finde ihn nicht. Nach einer Weile umherirren zelte ich auf einen anderen Zeltplatz. Er ist zwar nicht so modern, aber auch hier gibt es Trinkwasser und Toiletten. (Zuhause habe ich festgestellt, dass ich nur 200m an meinem gesuchten Campingplatz vorbeigelaufen bin). (Google Maps 27.970112 -15.585072)



Blick von los Hornos Auf der Straße geht es zurück bis auf der rechten Seite ein Campingplatz kommt. Am Ende des Campingplatzes, kurz vor einer Rechtskurve, sehe ich links einen Weg. (Google Maps 27.95995,-15.589827)
Ich folge den Pfad und komme zu einer Forsthütte. Hier ist eine Ausschilderung zum Pico de las Nieves. Nach einer halben Stunde steilen Aufstieges stehe ich auf dem höchsten für Touristen begehbaren Punkt Gran Canarias dem Pico de las Nieves (1949 m). Der Imbiss-Verkäufer hat moderate Preise und es sind nun schon 1,5 Stunden vergangen.
Ich mache mich auf den Weg und möchte in Richtung Barranco de Guayadeque laufen um morgen nach Ingenio abzusteigen (Ich bin die Route aufwärts schon zweimal gegangen).
Es geht rechts an einem Militärgelände vorbei bis zur ersten Schneegrube. Vor 200 Jahren hat man hier Schnee eingelagert, festgestampft und im Sommer nach Las Palmas gebracht. An dieser Stelle laufe ich weiter gerade aus. Auf der linken Seite geht ein Weg zu einer weiteren Schneegrube. Nach etwa 2,5 km biegt die Straße nach links, dort beginnt ein Weg der auf eine weiter unten liegende Straße führt. Leider ist hier keine Ausschilderung.
Blick in Richtung Barranco de Guayadeque Da ich links einen Weg mit aufgeschichteten Steinen sehe, laufe ich nach links weiter, nach einer halben Stunde merke ich, dass der Weg mich in Richtung Tenteniguada führt. Ich kehre um. Auf dem vorher erwähnten Weg (Google Maps 27.957989,-15.557179) laufe ich nach unten. In nicht einmal 150m bin ich auf der unbefestigten Straße.
Nach 1,5 Kilometer sehe ich den mit kleinen Steinhaufen markierten Weg, dem ich folge. Er geht durch teilweise undurchdringliches Gestrüpp, ich hätte doch lieber auf der Straße bleiben sollen. Ich komme an einen Wegweiser, der nach Santa Lucio, La Caderilla und Pico de Las Nieves zeigt. Ich nehme den Weg nach La Caderilla.
Nach etwa 250m komme ich zum Cruz del Socorro. Nun weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Sonnenaufgang über Barranco de Guayadeque Blick in Barranco de Guayadeque Leicht bergab, in Süd-östlicher Richtung verläuft der Forstweg. Auf der linken Seite beginnt der Barranco de Guayadeque. Nach einer Stunde biegt der Weg nach rechts ab. Ich folge geradeaus den Stein-Männchen. Es wird dunkel und ich zelte mit dem Blick auf den Barranco. (Google Maps 27.935467, -15.520118)

Ich weiß, dass es hier zwei Abstiegswege gibt. Da ich aber keinen von beiden finde, laufe ich den mit Steinen markierten Pfad weiter. Der Weg macht eine Biegung nach rechts und ich sehe von weiten die Häuser von San Bartolomé. Da das nicht mein Ziel ist, kehre ich um. Ich sehe einen Weg oberhalb, der in den Barranco führt. Ich habe Glück der Weg führt leicht nach unten und ich sehe das Ende vom Tal. Nach einer Stunde bin ich am Ende des Barranco de Guayadeque angekommen. Hier befindet sich ein Wegweiser. Ein Weg führt nach unten. Ich komme an einer Gasstätte vorbei, wo ich gut und preiswert esse und trinke.
Das Wetter ist gut und ich unterhalte mich mit einem belgischen Ehepaar. Es ist nun schon 16 Uhr und ich bin froh, dass ich mit dem Auto bis zum Abzweig nach Igenio mitgenommen werde. Ich laufe nach Ingenio bis zu der Kirche La Candelaria. Dort ist ein Imbiss mit einem überdachten Freisitz. Es ist nun schon dunkel und ich laufe ich in Richtung Barranco. An dem Platz, wo ich schon öfters gezeltet habe, wurde ein neuer Wanderweg angelegt. (Google Maps 27.918379, -15.453113) Eine Ausschilderung zeigt nach Tenor.

Heute habe ich mir die Stadt Las Palmas angesehen und zelte nun wieder an meiner alten Stelle. Der Ort Ingenio ist für mich günstig gelegen um morgens in aller Ruhe zum Flughafen zu kommen.



Einige Tipps zum Trekking auf Gran-Canaria


1. Wenn man im Dunkeln auf dem Flughafen ankommt ist es das Beste mit dem Bus oder Taxi nach Ingenio zu fahren.
Außerhalb von Ingenio, in Richtung Barranco de Guayadeque hat man sehr gute Möglichkeiten zum Zelten. Dort befinden sich ehemalige Terassenfelder.
2. Genügend Wasser mitnehmen, in kleineren Siedlungen trifft man am Tag unter Umständen keine Bewohner an.
3. Warme Sachen sind Pflicht, im Winter kann man ab 1200m schon mal einen Schneesturm erleben.
4. In der Nacht im Gebirge temperiert es sehr stark. Wenn man kein Zelt aufbaut, wacht man in einem durchnässten Schlafsack auf.
5. Eine sehr gute Wanderkarte gibt es vom Kompass-Verlag.


Öffentliche Zeltplätze auf Gran Canaria


Sonnenuntergang auf Gran Canaria
Mit einem Mietwagen unabhängig durch Gran Canaria. Die meisten Zeltplätze liegen an den Ausgangspunkten von Wanderungen.

Im Zentrum gelegene Campingplätze zwischen Roque Nublo und Pico de las Nieves.
Campingplatz Corral de los Juncos (Google Maps 27.974354,-15.589221)
Weitere Campingplätze in der Gegend:
(Google Maps 27.970112 -15.585072)
(Google Maps 27.966659,-15.583059) (Google Maps 27.960993,-15.58956)
Nordwestlich nicht weit von Agaete:
Der Campingplatz Tamabada (Google Maps 28.057514,-15.689167)
Die Benutzung der oberen aufgeführten Campingplätze ist kostenlos. Es wird nur darum gebeten anzurufen. Die Telefonnummer findet man vor Ort.

Ein weiterer Campingplatz in der Nähe vom Meer, 2 km von La Playa de Tauro:
Campingplatz Guantanamo Anexo 2 (Google Maps 27.810564,-15.724034)
Ein neuer Campingplatz nicht weit vom Flughafen (Google Maps 27.892926,-15.396081)


Ergänzung Dezember 2012 :

Auf dem Weg nach Soria

Das Informationszentrum in Artenara hat viele Informationen unter anderen bekommt man dort auch ein Wanderbuch für einige Touren in der Umgebung. In dem Buch sind auch zwei Campingzonen eingezeichnet, die vermutlich noch in der Planung sind.
In Tejeda sind jetzt gute Einkaufsmöglichkeiten.
Um von Gruz Grande zum Stausee Soria zu gelangen sollte man den Weg nach Chira suchen, er liegt unterhalb von der Feuerwache.
Leider kennt dort keiner den Weg.
(Google Maps 27.927379, -15.600849)
Es gibt noch einen anderen Abzweig. Etwa 2km auf der Forststraße zweigt an einer Kurve rechts ein Weg ab. Er ist seitlich mit Steinhaufen gekennzeichnet.
Nimmt man den ausgeschilderten Weg, kann man am Stausee Chira den Staudamm überqueren und geradeaus auf dem Berg hochsteigen, auf den Weg(Straße) angelangt, läuft man weiter nach links. Gelegentlich sieht man eine Auschilderung zum See Soria.

Ergänzung Jannuar 2014 :

auf dem Weg nach Soria

Am Parkplatz oberhalb des Roque Bentayga gibt es jetzt ein Museum über die Kultur der Ureinwohner geöffnet von 10-17 Uhr(Eintritt kostenlos).

Ein interessanter Weg zum Stausee Soria von hier (Google Maps 27.938884, -15.614968) bis zum Rastplatz und von dort linke Hand durch den Barranco in Richtung Chira. Soweit hinunter steigen, bis man auf der rechten Seite eine alte Wasserleitung sieht (Fortsetzung folgt..)

Ein Erlebnis was das freie Zelten betrifft:
Auf den Weg zum Stausee Soria habe ich gezeltet. Bei meiner Wanderung habe ich keinen Menschen getroffen.
Aber irgend jemand hat mich beobachtet oder das Licht meiner Taschenlampe gesehen.
Jedenfalls haben sich die von der Garde de Zivile sorgen gemacht.
In der Nacht um halb Eins kam ein Jeep den Wanderweg hoch getuckert und wendete an meinem Zelt.
Kurz wurde der Suchscheinwerfer auf mein Zelt gerichtet.
Als ich raus sah, haben sie kurz mit der Hupe gegrüßt und sind zurückgefahren.

Tipps für Zeltmöglichkeiten die mit dem Fahrrad erreichbar sind.

Von Atenara in Richtung Acusa an der Feuerwache vorbei bis zu einer Abzweigung im Wald.
San Bartolomé in Richtung Maspalomas 1,5km öffentliche Grillfläche.
In beiden Orten gibt es saubere öffentliche Toiletten und Waschmöglichkeiten. An Presa de la Hornus vorbei und weiter den Wanderweg zum Gruz de Tejeda, sauberer moderner Campingplatz (gratis).
Am Cruz de Timagada gibt es Wasser und Zeltmöglichkeiten